Schon gegen Zecken geimpft?
- Astrid Holzmann-Koppeter
- vor 8 Stunden
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Mittlerweile sind die Blutsauger das ganze Jahr über aktiv. Ein aufrechter Impfschutz ist daher von großer Bedeutung.

Im Vorjahr gab es insgesamt 162 hospitalisierte FSME-Fälle (FSME = Frühsommer-Meningoenzephalitis). Wer seinen Körper nach einem Aufenthalt im Freien nach Zecken absucht und einen aufrechten Impfschutz gegen FSME hat, kann sein Krankheitsrisiko jedoch deutlich reduzieren.
Keine Zeit ohne Zecken
Die Haupt-Zeckenzeit ist nach wie vor im Sommer. Doch die Annahme, dass man im Winter vor den Blutsaugern sicher ist, ist längst überholt. Zwischen Mitte Dezember und Jänner wurden laut „Virusepidemiologischer Information“ der MedUni Wien mehrere Personen mit FSME hospitalisiert.
Zecken-Gefahr in ganz Österreich
Durch den Klimawandel ändert sich das Verbreitungsgebiet der Zecken ständig – das gilt nicht nur für die Fläche, sondern genauso für die Höhe. Die Blutsauger wurden vereinzelt schon in Höhen von bis zu 1.500 Meter über dem Meeresspiegel gefunden.
„Selbst in Städten ist man nicht sicher, nicht einmal in Ballungszentren wie Wien. Diese vermeintliche Sicherheit ist ein Mythos“, erläutert Dr. Albrecht Prieler, Impfreferent der Ärztekammer Burgenland.
Sowohl im gesamten Grüngürtel rund um Wien als auch auf der Donauinsel und in den größeren Parkanlagen in der Stadt müsse man mit Zecken rechnen. Kaum ein weitläufiger Grünbereich in Wien sei frei von Zecken.
Auf niedriger Höhe auf der Lauer
„Die Annahme, dass man im Wald besonders gefährdet ist und Zecken sogar von Bäumen fallen, hält sich hartnäckig“, erzählt Prieler. Tatsächlich lebt das Spinnentier aber eher auf niedriger Vegetation, vornehmlich auf Gras, Sträuchern und Unterholz. Der Mensch ist eher ein zufälliges Opfer, der die Zecke beim Vorbeigehen unabsichtlich streift.
Kinder sind sogar verhältnismäßig mehr gefährdet als Erwachsene. Das liegt einerseits an ihrer Größe und andererseits an ihrer Freude am Herumtollen – und zwar genau da, wo sich auch die Zecken gerne aufhalten.
Bewusstsein ausbaubar
Eine aktuelle Studie aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Schweden zeigt, dass das Bewusstsein für die von Zecken übertragene Erkrankung FSME großteils, nämlich bei 79 % der Befragten, vorhanden ist. Allerdings ist es in der Gruppe der 18-30-Jährigen deutlich niedriger ausgeprägt.
„Wir dürfen aber nicht nachlässig werden, sondern sollten die Impfungen nachholen – und sie rechtzeitig auffrischen“, betont Prieler. „Sonst werden wir ein weiteres Ansteigen der jährlichen Fallzahlen beobachten.“
Jetzt Impfpass checken!
Die Zecken-Hochsaison steht bevor, daher ist spätestens jetzt der richtige Moment, einen Blick in den eigenen Impfpass zu werfen. Ist das letzte FSME-Update länger als 5 Jahre her, ist es Zeit für eine Auffrischung. Wer älter als 60 Jahre alt ist, sollte sich diese schon nach 3 Jahren holen.
„Da aber die Impfung nicht gegen Borreliose hilft, sollte man sich nach jedem Aufenthalt in entsprechender Umgebung trotzdem selbst absuchen und eventuell mit nach Hause getragene Zecken entfernen. Gerade bei Borreliose hat man gute Chancen, dass noch nichts passiert ist, denn es kann bis zu einem Tag dauern, bis das Bakterium übertragen wird.“