Premiere: Aufzuchtstation für Störe in Wien
- Astrid Holzmann-Koppeter
- 10. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
LIFE-Boat4Sturgeon: Bis 2030 sollen rund 1,6 Mio. Jungfische in der Donau aufgezogen und ausgewildert werden.

Heute wurde die MS Negrelli feierlich als LIFE-Boat4Sturgeon eröffnet – ein Meilenstein für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Donaustöre. Das Schiff des österreichischen Wasserstraßenbetreibers viadonau hat direkt an der neuen Anlegestelle der Stadt Wien auf der Donauinsel angelegt und wird als einzige schwimmende Aufzuchtstation in Europa in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle dabei spielen, die letzten 4 Störarten der Donau zu erhalten.
Störe, die es seit 200 Millionen Jahren gibt, gilt es zu erhalten und schützen. Bei der offiziellen Eröffnung des LIFE-Boat4Sturgeon betonen alle Projektpartner und Beteiligten, wie entscheidend gemeinsamer Einsatz ist, um den Lebensraum der Störe zu sichern und eine nachhaltige Zukunft für die Donau zu schaffen.
Die MS Negrelli war ursprünglich als Steintransportschiff der viadonau auf dem europäischen Strom unterwegs. Das Schiff wurde eigens für das Projekt LIFE-Boat4Sturgeon umgebaut und hat jetzt eine neue tragende Rolle als Aufzuchtstation für die gefährdeten Störarten. Ab Sommer können Interessierte das Projekt bei Führungen auf der MS Negrelli erleben.
Das EU-Projekt LIFE-Boat4Sturgeon wird federführend von der BOKU University gemeinsam mit folgenden Partnern durchgeführt: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (BMLUK), Stadt Wien und viadonau. Hinzu kommen nationale und internationale Partner.
Das sagen Partner und Vertreter
Wasserminister Norbert Totschnig (BMLUK) betont zur Eröffnung des Aufzuchtschiffs: „Mit dem Projekt LIFE-Boat4Sturgeon setzen wir einen bedeutenden Schritt, um die vom Aussterben bedrohten Störe wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückzubringen und somit die Artenvielfalt in der Donau zu bewahren. Für das Projekt LIFE-Boat4Sturgeons investiert das BMLUK rund 1 Million Euro und trägt damit wesentlich zur Umsetzung bei. Bis 2030 sollen rund 1,6 Millionen Jungfische aufgezogen und anschließend in unterschiedlichen Donauabschnitten ausgewildert sein.“
Bundesminister Peter Hanke (BMIMI) lobt das Engagement: „Lebensraum, Energiequelle, Wasserstraße und Naturparadies - die Donau ist von unschätzbarem Wert für uns alle. Ich freue mich, dass im Zuge dieses breit angelegten Projekts alles unternommen wird, um den gefährdeten Störarten das Überleben zu sichern.“
Stadträtin Ulli Sima (Stadt Wien) betont langfristiges Commitment: „Mit dem LIFE-Boat4Sturgeon auf der Donauinsel schaffen wir eine Infrastruktur, die den Schutz bedrohter Arten aktiv unterstützt. Gleichzeitig ermöglicht es Wienerinnen und Wienern, das Projekt hautnah zu erleben. Von Artenvielfalt und guter Gewässerqualität profitieren wir alle.“
Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler (viadonau) sieht gelebten Artenschutz: „Die Stärkung des Artenschutzes und der Biodiversität ist fester Bestandteil unserer Unternehmenswerte und damit wesentliches Handlungskriterium in allen Bereichen von viadonau. Mit dem Umbau unseres Schiffes MS Negrelli in eine schwimmende Aufzuchtstation leben wir einmal mehr diesen Artenschutz und helfen mit, die gefährdeten Störarten in der Donau vor dem Aussterben zu bewahren.“
Rektorin Eva Schulev-Steindl (BOKU) unterstreicht die Teamarbeit beim Artenschutz: „Die Erforschung der Biodiversität und der Erhalt von Ökosystemen für kommende Generationen sind zentrale Anliegen der BOKU. Einmal ausgestorben, sind Arten für immer verloren - umso mehr freut es uns, beim Projekt LIFE-Boat4Sturgeon die wissenschaftliche Leitung zu übernehmen.“