Notruf aus den Alpen
- Astrid Holzmann-Koppeter
- 28. März
- 2 Min. Lesezeit
Die alpinen Vereine in Österreich schlagen Alarm: Ohne eine verlässliche finanzielle Unterstützung drohen massive Einschnitte bei der Instandhaltung von 272 hochalpinen Schutzhütten und dem 50.000 Kilometer langen Wegenetz – mit fatalen Folgen für Sicherheit, Tourismus und Regionalwirtschaft.

Die Wandersaison startet und damit rückt das Wandern, als eine der Lieblingsaktivität der Urlauber, wieder in den Mittelpunkt. 68 % der Sommer-Urlaubsgäste gehen wandern, für stolze 47 % ist es sogar eine der Hauptaktivitäten ihres Aufenthalts. Die Wege und Hütten der alpinen Vereine – darunter der Alpenverein, die Naturfreunde und der Touristenklub – sind nicht nur ein essenzieller Teil der touristischen Infrastruktur, sondern auch ein unverzichtbarer Faktor für regionale Wertschöpfung und den Tourismus.
"Wer an diesen Strukturen spart, gefährdet das so wichtige Engagement von 35.000 Ehrenamtlichen in den alpinen Vereinen und schadet damit dem Tourismus und den Regionen", warnt Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Präsident des Verbands alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ).
Investition in Sicherheit und Nachhaltigkeit
Die alpinen Vereine fordern ein klares Bekenntnis der Regierung zur langfristigen finanziellen Sicherung der Wege- und Hütteninfrastruktur. Ohne verlässliche Unterstützung geraten essenzielle Projekte ins Wanken. "Unsere Arbeit basiert auf ehrenamtlichem Engagement und ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine unverzichtbare Basis für sichere und nachhaltige Freizeitnutzung in den Alpen", betont Günter Abraham, Vizepräsident des VAVÖ.
95 Millionen Euro nötig, um Hütten und Wege zu retten
Die Forderung der laufenden Kampagne der alpinen Vereine "Notruf aus den Alpen" ist klar: 95 Millionen Euro sind notwendig, um die alpine Infrastruktur auch in Zukunft für die Allgemeinheit bereitstellen zu können. Eine Sofortmaßnahme in Höhe von 3 Millionen Euro wurde bereits im Jahr 2024 für erste dringliche Maßnahmen genehmigt, doch das reicht bei weitem nicht aus.
"Die finanzielle Absicherung ist unabdingbar, wenn wir Hütten und Wege auch in Zukunft für alle Erholungssuchenden – Einheimische und Touristen – retten wollen. Es braucht jetzt eine klare Zusage im Budget", fordern die alpinen Vereine unmissverständlich. Die Sicherung der alpinen Infrastruktur wurde bereits im Regierungsprogramm festgehalten. Doch bisher sind entscheidende Maßnahmen ausgeblieben. Die Bundesregierung ist nun am Zug, eine verlässliche Budgetplanung für die kommenden Jahre zu sichern.