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So entsteht allergisches Asthma

Aktualisiert: 27. März

Ein Forschungsteam der MedUni Wien hat neue Erkenntnisse zur Rolle des Immunsystems bei allergischem Asthma gewonnen. Diese könnten wegweisend für neue Therapien sein.

Hoffnung auf neue Asthma-Therapien. Foto: Unsplash
Hoffnung auf neue Asthma-Therapien. Foto: Unsplash

Im Rahmen der Studie wurde die molekulare Regulierung bestimmter Immunzellen, so genannter pathogener Th2-Zellen, untersucht. Diese sind an der Entstehung von allergischen Erkrankungen beteiligt und für eine anhaltende Entzündung der Atemwege verantwortlich. Die Untersuchungen an den pathogenen Th2-Zellen führte das Forschungsteam um Nicole Boucheron und Matarr Khan am Mausmodell für Hausstaubmilbenallergie durch.


Die Studienergebnisse wurden im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht und könnten dazu beitragen, neue Therapien gegen allergisches Asthma zu entwickeln. „Diese Erkenntnisse haben direkte Auswirkungen auf zukünftige Behandlungsstrategien“, verdeutlicht Studienleiterin Nicole Boucheron.

 

Th2-Zellen

Th2-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Parasiten und unterstützen die Wundheilung. In manchen Fällen reagieren sie jedoch übermäßig stark auf normalerweise harmlose alltägliche Stoffe wie beispielsweise den Kot von Hausstaubmilben. Dies führt zu einer chronischen Entzündung, die schwere Erkrankungen wie allergisches Asthma auslösen oder verschlimmern kann.


Im Rahmen der Studie gelang es den Forschenden, 2 Untergruppen dieser pathogenen Th2-Zellen in den Lungen zu identifizieren und besser zu definieren. Wie die Analysen zeigten, lösen die pathogenen Effektor-Th2-Zellen besonders starke Entzündungen aus, indem sie Immunzellen, insbesondere eosinophile Granulozyten, aktivieren. Die Th2-Gewebe-residenten Gedächtniszellen bleiben hingegen über längere Zeit in der Lunge und können die Erkrankung auch dann aufrecht erhalten, wenn kein direkter Kontakt mit dem Allergen besteht. „Künftige Therapien müssen gezielt an den pathogenen Th2-Zellen ansetzen, um die überschießende Reaktion zu stoppen, ohne das Immunsystem zu schwächen“, so Erstautor Matarr Khan.


Hausstaubmilben

Hausstaubmilben gehören zu den häufigsten Auslösern allergischer Erkrankungen. Schätzungen zufolge sind weltweit bis zu 130 Millionen Menschen betroffen. Besonders schwerwiegend ist allergisches Asthma, bei dem die Entzündung der Atemwege die Atmung massiv einschränken kann. „Unsere Entdeckungen führen zu einem besseren Verständnis der Mechanismen hinter dieser Erkrankung und könnte dazu beitragen, gezielte Therapien gegen Allergien zu entwickeln“, so das Expertenteam.





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